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Die Liebenden von Santa Cruz del Islote

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Donnerstag, 07:25

(1): Pézenas: Molières persönliches Schlaraffenland1646 floh Molière, nach dem Bankrott seines Theaters tief verschuldet und gekränkt, aus Paris nach Südfrankreich. Zwölf Jahre blieb der junge, ambitionierte Schauspieler im Süden und mauserte sich zum geachteten Theaterdirektor und Autor, bevor er schließlich triumphierend nach Versailles zurückkehrte. Im südfranzösischen Pézenas fand Molière sein ganz persönliches Schlaraffenland: eine Stadt wie eine Theaterbühne, in der er schreiben und seine Abenteuer und Begegnungen im Languedoc zu Papier bringen konnte.(2): Bangladesch: Die Bauls, Bengalens BardenEin geheimnisvolles Lied von Liebe und Freiheit erhebt sich über dem ländlichen Bangladesch. Es ist der Gesang der Bauls, jener mystischen Gemeinschaft, die weder muslimisch noch hinduistisch oder buddhistisch ist, sich aber von allen drei Religionen etwas ausgeliehen und daraus eine ganz eigene Spiritualität entwickelt hat. Die Bauls glauben nur an den Menschen und an seine Fähigkeit, das Göttliche in sich zu entdecken. Die kleine Gemeinschaft von Barden ist fest in der ländlichen Kultur Bengalens verwurzelt, wurde aber mit ihren sanften und klagenden Weisen, die bis zur Trance führen können, in aller Welt bekannt.(3): Argentinien: Juans KürbisragoutIn Buenos Aires bereitet Juan ein Ragout in einem 150 Kilogramm schweren Kochtopf vor! Früher wurden diese Töpfe auf Karren über Land transportiert und unterwegs mit allem gefüllt, was Gärten und Äcker zu bieten hatten: Kürbissen, Zwiebeln, Knoblauch, Karotten, Kichererbsen, Mais und Bohnen. Auch Rind, Schwein und Kutteln dürfen in dem Festtagsgericht nicht fehlen.(4): Louisiana: Ein Ort der lebenslangen QuarantäneEntlang der Straße, die das Mississippi-Delta säumt, reiht sich ein prächtiges Herrenhaus ans andere. Zeugen eines vergangenen Wohlstands, der sich auf das Leid unzähliger Menschen gründete. Im 19. Jahrhundert beuteten Louisianas Plantagenbesitzer Tausende von Sklaven bis zum Tode aus. Um die Bevölkerung vor Krankheiten zu schützen, wurde zur gleichen Zeit nicht etwa ein Krankenhaus, sondern ein seltsames Gefängnis errichtet … Jeden Tag eine kleine Pause im Alltag: ARTE lädt täglich auf eine Reise an besondere Orte ein, die sich durch ihr künstlerisches, kulturelles oder landschaftliches Erbe auszeichnen.

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Beschreibung

Einst war die kleine Karibik-Insel Santa Cruz del Islote Anlaufstelle Hunderter Sklaven, die sich Ende des neunzehnten Jahrhunderts, nach Abschaffung der Leibeigenschaft, hier eine neue Heimat aufbauten. Freiheit und Solidarität waren die Eckpfeiler dieser neuen Gesellschaft, die noch heute nach ihren ganz eigenen Regeln funktioniert. Mittlerweile platzt die Insel aus allen Nähten. Auch gibt es kaum noch Fisch, der die Einwohner ernährt. Die Insulaner müssen sich umorientieren, wenn sie überleben wollen. Seit drei Jahren sind Rafael de la Hoz Julio und Henerina Medrano ein Paar. Sehen können sie sich trotzdem nur einmal im Monat. Das Problem: Rafael lebt auf der kleinen Insel Santa Cruz del Islote, Henerina auf dem zwei Stunden entfernten kolumbianischen Festland. Es gibt für Rafael keine Möglichkeit, Henerina dauerhaft auf seine Insel zu holen. Das kleine Eiland ist dermaßen dicht bewohnt, dass jede kleine Hütte auf der Insel im Schnitt von fünf Menschen bewohnt wird. Dadurch gehört Santa Cruz del Islote zu den am dichtesten besiedelten Orten der Welt. Auch Rafael lebt mit seinem Vater und den Familien seiner Schwestern zusammen. Die einzige Möglichkeit für ihn, mit Henerina zusammenzuziehen, wäre, die Insel zu verlassen. Drüben auf dem Festland gibt es Wohnraum und Jobangebote. Auf der anderen Seite gibt es dort aber auch Kriminalität und Einsamkeit. Aber Familiensinn und Zusammengehörigkeitsgefühl sind für die Familien auf Santa Cruz del Islote wichtig und identitätsstiftend. Wird Rafael all das für Henerina aufs Spiel setzen? „GEO Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.


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Das Programm setzt sich zu 55 % aus Dokumentationen, zu 25 % aus Spiel- und Fernsehfilmen, zu 15 % aus Nachrichtensendungen und zu 5 % aus musikalischen Darbietungen und Bühnenaufführungen zusammen. Zwei Drittel aller Programme sind Erstausstrahlungen.